03 Sep
Männer 1
Chris Dück und Co-Trainer Max Boigner im Interview
Der Start rückt näher. Die beiden Mannschaftsverantwortlichen stellen sich den Fragen zum Stand der Vorbereitung und ihren Erwartungen. Ein Turnier in Kempten schlossen sie zuletzt als Zweiter ab
Chris, wie
fällt Dein Zwischenfazit zu Beginn der zweiten Vorbereitungsphase der Herren I
für die am 14. September in Allach beginnende, erste Landesligasaison des SCUG
aus?
Ich muss sagen, dass ich mit dem derzeitigen Verlauf der Vorbereitung
durchaus zufrieden bin. Die Motivation und Euphorie, bedingt durch den
Aufstieg, in der Mannschaft ist wirklich enorm. Die Jungs haben bis jetzt
sowohl in den eher unbeliebten Athletik-Einheiten sowie in den Balleinheiten
Gas gegeben. Auch bei der spielerischen Entwicklung kann ich mich nicht
beklagen. Die Mannschaft adaptiert das höhere Niveau mit jedem Testspiel immer
mehr. Das wird auch ein entscheidender Faktor bei der Etablierung der
Mannschaft in der höheren Spielklasse werden. Ich freu mich jetzt auf die
finale Phase der Vorbereitung und bin auf den Auftakt in der neuen Saison sehr
gespannt.
Du hast insgesamt fünf Neuzugänge in das Team zu
integrieren. Wie gut ist das bisher gelungen? Sind es die gewünschten
Verstärkungen und passt vor allem auch die menschliche Seite?
Die Neuzugänge haben sich nahtlos im Verlauf der ersten Phase in die
Mannschaft eingefügt. Spielerisch klappt das Zusammenspiel immer besser und
jeder Neuzugang wird uns in den entsprechenden Teilbereichen unseres Spiels
stark verbessern. Dafür haben wir sogar einige Spielelemente auf sie angepasst.
Menschlich bin ich wirklich happy mit den „Neuen". Zum einen bringen Sie
sich super in die Mannschaft ein und zum anderen sind sie auch bei den Events,
die außerhalb des Spielfeldes stattfinden, fast immer dabei. Als Trainer
gefällt es mir, dass dadurch der Zusammenhalt des Teams gestärkt wird.
Wie gelingt es Dir, einen Kader von deutlich mehr als 20
Leute bei Laune zu halten?
Zugegeben ist das nicht immer leicht. Vor allem, weil unsere 2. Mannschaft
derzeit noch in der untersten Spielklasse vertreten ist. Allerdings muss ich
den Jungs da ein Kompliment machen. Die Selbsteinschätzung und die
Erwartungshaltung stimmen bei den meisten Spielern sehr gut überein. Das heißt,
dass sich jeder Spieler der Größe unseres Kaders bewusst ist und ich hoffe,
dass wenn die Saison beginnt, jeder Spieler auch bereit dazu ist, sich zu
Gunsten der Mannschaft und des Vereins zurückzunehmen. Die Größe des Kaders ist
aber auch ein Riesen Vorteil im Hinblick auf eine lange Landesliga-Saison, in
welcher sicherlich die eine oder andere Verletzung auftreten wird, so dass ich
sicher bin, dass jeder seine Einsätze in der „Ersten" machen wird. Das war
letzte Saison genauso.
In welchem Ausmaß wird die zweite Mannschaft, die in der
Bezirksklasse mit Aufstiegsambitionen an den Start geht, vom breiten
Kader der Ersten profitieren?
Ich habe es ja gerade schon angedeutet, dass die 2. Mannschaft auch von
dem großen Kader profitieren soll. Das bedeutet, dass wir in den Trainings mehr
„zusammenrücken". Ein erster wichtiger Schritt war für mich, dass mit Bene
Schreiner ein etablierter und beliebter Spieler aus der Ersten, die kommende
Saison die 2. Mannschaft als Spielertrainer übernehmen wird. Die
Trainingszeiten haben wir so gelegt, dass wir den Großteil der
Trainingseinheiten zusammentrainieren und nahezu die identischen
Trainingsinhalte haben. In unseren 3 Einheiten pro Woche werden wir zwei
Einheiten zusammentrainieren und die dritte und spielvorbereitende Einheit,
wird sich spezifisch auf das Spiel am Wochenende vorbereitet. So profitieren
beide Mannschaften davon. Es ist zudem geplant, die A-Jugend durch Einsätze in
der 2. Mannschaft an den Seniorenbereich heranzuführen. Damit hat die
„Zwoate" dieses Jahr ganz klar den Aufstieg als Ziel, um im Folgejahr den
hohen Niveauunterschied der Spielklasse beider Mannschaften zu verringern.
Was erwartest Du selber in dieser Saison von unserer
Zweiten und in welcher Form wirst Du selber sie konkret unterstützen?
Ich denke die Frage ist mit der Beantwortung der Vorgängerfrage zu großen
Teilen bereits beantwortet. Mir ist es wichtig, dass sich die Mannschaft mehr
zu einer leistungsorientierten Truppe als zu einer „Gaudi-Truppe", wie in
der Vergangenheit, wandelt und die identische Spielanlage, wie die 1.
Mannschaft, annimmt, um leichter Spieler zwischen den Mannschaften tauschen zu
können. Grundsätzlich sehe ich einen großen Spielerpool, der in zwei Mannschaften
eingesetzt wird.
Neben den Neuzugängen im Kader hast Du mit Corinna Rosner
und Max Boigner eine Physiotherapeutin und einen Co-Trainer zur Seite. Wie
klappt das Zusammenspiel im neuen Betreuerteam?
Als aller erstes muss ich sagen, dass ich mit den beiden wirklich mehr als
happy bin. Letztes Jahr musste ich die Einheiten und die „Drumherum"-
Organisation alleine managen. Am Ende der Saison war ich wirklich ausgebrannt.
Mit Coco als Physiotherapeutin können wir den Spielern eine „professionellere"
sportliche Betreuung bieten, welche durch die gestiegene sportliche Belastung
wirklich erforderlich ist. Die Zusammenarbeit mit Coco ist sehr angenehm und
unkompliziert. Ich bin sehr froh, dass Sie an Board ist. Max als Co-Trainer war
mein absoluter Wunschkandidat. Mittlerweile weiß ich auch warum. Die
Zusammenarbeit mit Max ist ebenfalls unkompliziert und wir ergänzen uns super.
Neben einer zweiten sehr qualifizierten Trainermeinung, übernimmt Max oft Teile
der Mannschaft bzw. des Trainings. Das erlaubt uns ein qualitativ höherwertiges
Training anzubieten und individueller zu arbeiten. Ich habe es mir exakt so
vorgestellt, wie es derzeit läuft.
Du hast in Deinem ersten Jahr die Mannschaft ganz eng
zusammengeschweißt. Was kann die Erste als Team unternehmen, damit der Funke
auf alle überspringt und die Balance auch mit dem Verein und der ganzen
Handballabteilung, inklusive der Jugend, steht und erfolgreich ist?
Mir ist als Trainer nicht nur die spielerische Komponente wichtig, sondern
auch die soziale. Das war im Endeffekt ein wichtiger Faktor, um die Spieler,
von denen die meisten privat befreundet sind, noch einmal enger
zusammenzuschweißen. Da wir einen Teilbereich des Vereins sind, ist es mir
wichtig, dass wir das „Zugpferd" 1. Mannschaft nutzen, indem man Aufgaben
im Verein übernimmt oder auf Events als Einheit auftritt und unterstützt, damit
die positive Stimmung auch auf andere Bereiche der Abteilung überspringt. Zum
anderen bin ich in enger Kommunikation mit Andi Hesselmann, um immer wieder
Jugendspieler in die Trainings der Seniorenmannschaften einzubauen. Bestandteil
der 1. Mannschaft zu sein bedeutet nämlich nicht nur auf Events Spaß zu haben,
sondern auch bereit zu sein, in den Einheiten intensiv arbeiten zu wollen. Dies
wird in der Außenwahrnehmung oft vernachlässigt.
Zum Schluss darf die sportliche Prognose natürlich nicht
fehlen. Wer sind Deine Favoriten in der Landesliga Süd 2019/2020 und wo siehst
Du Deine Aufsteiger in dem Feld von 14 Teams?
Auf die Frage habe ich gewartet. Für mich ist in dieser Saison ganz klar
der TSV Haunstetten Favorit auf den Aufstieg in die Bayernliga. Sie haben sich
gut verstärkt und nahezu keinen Spieler abgegeben. Direkt dahinter schätze ich,
dass Allach und Ottobeuren einzustufen sind. Allach wird sich in vielen Spielen
mit sehr guten Jugendspielern verstärken und Ottobeuren hat ordentlich
eingekauft. Mit diesen Teams werden wir uns dieses Jahr allerdings nicht messen
lassen. Für uns zählt im ersten Jahr nach dem Aufstieg einzig und allein der
Klassenerhalt. Ein Ziel, das in dieser ausgeglichenen Liga schwer genug werden
wird. Ein Vorteil wird dabei sein, dass wir in den meisten Spielen der
Außenseiter sein werden und nicht den Druck haben, das Spiel unbedingt gewinnen
zu müssen. Diesen Druck hatten wir letztes Jahr in jedem Spiel. Die Jungs
können einfach unbeschwert Gas geben. Die Kombination mit der Euphorie endlich
in der Landesliga zu spielen, wird ein weiterer Vorteil für uns sein. Ich
gespannt was die Jungs, in der ersten Landesligasaison bereits erreichen
können. Besonders freue ich mich auf den 1. Spieltag. Bei der Landesliga
Premiere in Allach, meiner ehemaligen Handballheimat, aufzulaufen. Das wird zu
Beginn der Saison ein richtiges Highlight. Ich freue mich auf ein (hoffentlich)
spannendes Spiel und viele Freunde zu treffen.
Mit Max Boigner steht nun ein richtiges SCUG Trainer
Eigengewächs an der Seitenlinie der 1.Herrenmannschaft. Mit Chris Dück bildet
Max dieses Jahr das Trainergespann, welches die Geschicke der Mannschaft in der
1.Landesliga Saison leiten soll. Auch an Max hatten wir einige Fragen.
Max, Du warst in den vergangenen Jahren erfolgreich Trainer
der B-Jugend. Nun trainierst Du eine Senioren Mannschaft. Wie hast Du die
ersten Wochen der Vorbereitung in der neunen Mannschaft erlebt?
Die ersten Wochen der Vorbereitung sind in meinen Augen sehr gut gelaufen.
Wir haben uns in dieser Phase hauptsächlich auf den Körper und die Kondition
der Jungs konzentriert. Aber auch Elemente mit dem Ball sind nicht zu kurz
gekommen. Wichtig war es und wird es auch in der zweiten Phase sein die neuen
Spieler in unser Spielkonzept zu integrieren. Dies hat in den ersten
Trainingsspielen schon ganz gut funktioniert. Für mich persönlich ist es
natürlich eine Herausforderung nach zehn Jahren Jugendtrainer eine
Herrenmannschaft auf diesem Niveau zu betreuen. Der Einstieg war für mich
allerdings nicht besonders schwierig, da ich die Jungs schon seit vielen Jahren
kenne und auch in den letzten Jahren vereinzelt Trainingseinheiten des Teams
geführt habe, wenn der eigentliche Trainer verhindert war.
Du und Chris arbeiten erst seit einigen Wochen als
Trainergespann zusammen. Wie läuft die Zusammenarbeit bis jetzt?Was erwartest
Du dir in der Zukunft?
Chris und Ich funktionieren als Team schon wirklich sehr gut. Wir beide
sprechen uns vor jedem Training ab was wir in dieser Einheit machen wollen
und teilen dann die entsprechenden Trainingsinhalte untereinander auf. Chris
ist der Chef und ich gebe meinen Senf dazu. Ich sehe mich als Co-Trainer in der
Funktion des Assistenten. Ich versuche Chris Aufgaben abzunehmen und
ihn aber auch mit meiner Meinung in seine Entscheidungen zu helfen. Als
Hauptaufgabe sehe ich allerdings jeden Spieler individuell zu verbessern und
mit meiner Erfahrung und Sicht vom Spielfeldrand weiterzuhelfen. In der Zukunft
wird es noch wichtig sein unser Konzept der ersten Herrenmannschaft über die
zweite bis hin zu den Jugendmannschaften durchzuziehen. So bekommen wir eine
einheitliche Spielphilosophie
in den Verein.
Was kann man von der Mannschaft in dieser Saison erwarten?
Wie schätzt Du das sportliche Abschneiden der Mannschaft in dieser
Saison ein?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Das Abschneiden eines
Aufsteigers in die Landesliga hängt von vielen Faktoren ab. Wenn wir allerdings
größtenteils verletzungsfrei durch die Saison kommen, unsere Neuzugänge noch
mehr Integrieren, den Willen und den Ehrgeiz weiterhin so hochhalten, bin ich
mir sicher, dass das Ziel Klassenerhalt sehr realistisch ist.
Chris und Max,
vielen Dank für das Interview. Wir
wünschen Euch und der Mannschaft einen erfolgreichen Start in die erste
Landesliga Saison des SCUG!
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