08 Aug
Männer 1
Interview mit dem neuen Coach: "Verletzungsfrei bleiben"
Nach der ersten Vorbereitungsphase lobt Manuel Hattenberger den Mannschaftsverbund und die gute Arbeit des Vorgängers Maxi Dück. Er blickt zugleich auf das Entwicklungspotenzial der jungen Talente.
Manu, was war Dein erster Eindruck nach dem Probetraining und Spiel gegen Simbach zum Ende der Oberliga-Saison 2024/25?
Mein erster Eindruck war durchweg positiv. Man hat sofort gemerkt, dass hier ein starker Mannschaftsverbund steht – keine Ansammlung von Einzelspielern, sondern ein echtes Team. Natürlich auch das Ergebnis der guten Arbeit von Maxi Dück, der die Mannschaft auf ein solides sportliches und strukturelles Level gebracht hat. Gleichzeitig war für mich das Entwicklungspotenzial der noch sehr jungen Mannschaft zu erkennen – auch mit Blick auf die Anbindung zur Jugend, wo spannende Talente nachrücken. Das Gesamtbild war stimmig und hat für mich schnell den Reiz dieser Aufgabe ausgemacht.
Wie gefällt Dir der Verein, die Mannschaft und das Umfeld beim SCUG bisher? Wie wurdest Du von der Mannschaft aufgenommen?
Ich wurde vom ersten Tag an sehr offen empfangen – von der Mannschaft, aber auch vom Verein und dem Umfeld. Beim SCUG merkt man sofort, dass viele mit Herzblut dabei sind. Es gibt klare Strukturen, Verlässlichkeit und viele Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu tragen.
Die Mannschaft selbst ist aufgeschlossen, trainiert mit 100% Einsatz und bringt eine gute Mischung aus Charaktertypen mit. Es war eigentlich ein schneller, direkter Einstieg.
In Benno Gnan hat ein erfahrener Spieler das Team Richtung 3. Liga verlassen. Wie plant Ihr diese Lücke, vor allem in der Abwehr, zu schließen? Wie ist der derzeitige Zustand in Eurem Team? Wie weit ist Lucas Sannig nach seiner Verletzung schon?
Dass Benno eine Lücke hinterlässt ist klar – sowohl sportlich als auch in der Kabine. So einen Spieler ersetzt man nicht eins zu eins. Wir gehen den Weg bewusst über die Breite und wollen Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Einige Jungs haben jetzt die Chance, sich in neuen Rollen zu beweisen – und das nehmen sie an.
Insgesamt ist die Stimmung im Team echt gut. Die Trainingsintensität stimmt, und man merkt, dass sich jeder seinen Platz verdienen will. Natürlich ist in manchen Abläufen noch Sand im Getriebe, aber dafür ist die Vorbereitung ja da.
Bei Lucas gehen wir Schritt für Schritt vor. Er ist wieder im Trainingsprozess, aber wir setzen bewusst keine künstlichen Fristen. Wichtig ist, dass er sich stabil fühlt und wir kein Risiko eingehen – wir planen mit ihm, aber eventuell noch nicht in den ersten Spielen.
Womit bist Du nach dem ersten Teil der Vorbereitung schon zufrieden? Was könnte besser sein?
Mit der Einstellung und Trainingsbereitschaft der Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Die Jungs ziehen mit, die Energie stimmt, und es ist klar zu spüren, dass sie die Erfolge der letzten Saison ausbauen wollen.
Gleichzeitig gibt es Punkte, an denen wir arbeiten müssen. Wir wollen die instabilen Phasen im Spiel deutlich reduzieren. Dazu gehört, dass wir flexibler in der Abwehr agieren können und das athletische Niveau insgesamt weiter anheben. Im Angriff liegt der Fokus aktuell auf der Verbesserung unseres Spiels gegen unterschiedliche Abwehrsysteme – vor allem durch eine intensivere individuelle Ausbildung der Spieler. Und nicht zuletzt geht es darum, den Teamgedanken weiterzuentwickeln: dass jeder versteht, was es braucht, um als Gruppe erfolgreich zu sein.
Wie willst Du mit der Schnittstelle zur Zweiten Mannschaft umgehen? Bei der Breite des Kaders dürfte der eine oder andere auch mal pausieren müssen. Sind die Jungs bereit, die Zweite in der Bezirksliga zu unterstützen?
Die aus meiner Sicht spielerisch starke und in der letzten Saison unter Wert geschlagene Zweite Mannschaft ist ein zentraler Baustein für die Gesamtentwicklung des Vereins. Gerade unsere U21-Spieler können dort Verantwortung übernehmen, Spielpraxis auf gutem Niveau sammeln und sich in unterschiedlichen Situationen weiterentwickeln – körperlich, spielerisch und mental, ohne sich festzuspielen.
Wer in der Zweiten konstant Leistung bringt, bekommt die Chance, in die Erste Mannschaft aufzurücken. Umgekehrt gilt: Wer in der Ersten pausieren oder Spielrhythmus aufbauen muss, kann sich in der Zweiten anbieten. Diese Durchlässigkeit schafft ein gesundes Leistungsniveau in beiden Teams und sorgt dafür, dass jeder Spieler weiß, worum es geht: um Entwicklung, Einsatz und Haltung.
Am 20. September startet die neue Oberliga-Saison, 2025/26. Gegen die HSG Dietmannsried/Altusried geht es zu Hause gleich gegen einen altbekannten Konkurrenten. Was traust Du der Mannschaft zu Deinem Premierenspiel für den SCUG zu?
Das ist direkt ein echter Gradmesser zum Auftakt. Dietmanns-/Altusried ist nicht nur ein altbekannter Gegner, sondern bringt mit Chris Haller auch einen Spielmacher mit, den ich schon trainieren durfte. Um ehrlich zu sein: Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass man eine Mannschaft schlagen kann, in der er Regie führt ;-)
Aber genau auf solche Spiele freuen wir uns. Wenn wir mutig spielen, unser Konzept durchziehen und in der Abwehr geschlossen stehen, haben wir alle Möglichkeiten.
Wo siehst und erwartest Du unser Team – und unsere Gegner – in der kommenden Saison?
Ich erwarte, dass wir eine Mannschaft sind, auf die Verlass ist, unabhängig vom Spielstand oder Gegner. Dass wir bereit sind, füreinander zu arbeiten, uns gegenseitig zu fordern und Verantwortung zu übernehmen. Das ist für mich die Grundlage. Wenn wir das konsequent auf die Platte bringen kommen wahrscheinlich auch die Punkte.
Was unsere Gegner betrifft: Die Liga wirkt ausgeglichen, viele Teams sind eng beieinander. Ich rechne mit einer Saison, in der sich viel über Tagesform, Konstanz und Verletzungsfreiheit entscheiden wird – nicht über Namen.
Welche Mannschaft steht aus Deiner Sicht am Ende ganz vorne?
Die Leistungsdichte ist hoch, viele Teams bewegen sich auf ähnlichem Niveau. Vielleicht sticht Simbach raus - Ich kenne die Liga und einige Gegner noch nicht im Detail, deshalb kann ich keine großen Prognosen abgeben. Sicher ist: Es wird viele enge Spiele geben, in denen Kleinigkeiten entscheiden. Für uns heißt das: bei uns bleiben, sauber arbeiten, weiterentwickeln. Der Rest kommt dann.
Wenn Du jetzt noch einen Wunsch frei hättest für die kommende Spielzeit, was wäre es?
Verletzungsfreiheit – für die ganze Mannschaft. Alles andere können wir uns erarbeiten.
Danke Manu, wir drücken Euch die Daumen für eine erfolgreiche Oberliga Saison 2025/2026!
Social Media